Freitag, 1. März 2013

Rezension: Die Vermessung der Welt

"Die Vermessung der Welt" von Daniel Kehlmann kann man kaum unvoreingenommen lesen. Man fängt an mit dem Wissen im Hinterkopf, dass dieses Buch ein großer Bestseller ist und damit fast schon gut ein muss. Aber ist es das wirklich? Oder täuschen etwa die Verkaufszahlen das eigene Leseverständnis?

Die Geschichte fängt an mit der Reise des großen Mathematikers Gauß, der zusammen mit seinem Sohn Eugen nach Berlin fährt, um den Entdecker Humboldt zu treffen. Im Folgenden wird lang und ausführlich die Kindheit und das Leben der beiden Protagonisten erzählt, bis es schließlich zum Schluss doch noch spannend wird, als es um Eugens Verhaftung geht.
Die Rahmenbedingungen des Treffens und die Eckdaten des Lebens von Gauß und Humboldt sind gut recherchiert, wenn auch aus dem eigentlichen zeitlichen Rahmen gerissen.
Vieles aber, in etwa die dargestellten Ansichten oder die Persönlichkeiten der Protagonisten, ist reine Fiktion.
Man kann sich streiten, ob die Mischung an geschichtlich Recherchiertem und Fantasie die richtige ist, meiner Meinung nach könnte aber ruhig ein wenig mehr prosaische Realität dazu.
Fakt ist aber, dass das Buch unheimlich gut geschrieben ist. Man stolpert vielleicht zwei- dreimal über zu verschachtelte Sätze, während es sich ansonsten so flüssig liest, dass man aufpassen muss, alles mitzubekommen.
Über Den Inhalt mag man sich streiten, aber bei einem sprachlich so schönen Buch lohnt sich das Lesen allemal.

LG,
Apri

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